Eingeschneit
- Kerstin
- Feb 5, 2021
- 2 min read
Wir haben Schnee. Und zwar kräftig. Schuld daran war der nor’easter mit dem wohlklingenden Namen Orlena, der uns von Sonntag bis Dienstag ca. 48 Stunden Dauerschneefall bescherte. Jetzt liegen meterhohe Schneeberge überall herum, und ich kann damit angeben, dass ich unsere Auffahrt, die beiden Autos und den Gehweg zur Haustür von ca. 55 cm Schnee befreit und jetzt ordentlich Muskelkater habe. Das Kind des Hauses ist seit einer Woche praktisch in jeder freien Minute vor der Tür und baut Iglus, Tunnel, Schlittenbahnen und einen Schneemann, der tatsächlich sehr eindeutig von der Schneefrau (siehe Anhang) zu unterscheiden ist, die wir im Dezember gebaut haben…um das ganze jugendfrei und amerikanisch zulässig zu gestalten, haben wir den jungen Mann allerdings recht schnell wieder kastriert geschlechtsneutralisiert.
Nachteil der Schneemengen: Schule zu. Grmpf.
Überhaupt machen die Amis es sich ja sehr einfach, wenn es Tropen- oder Schneestürme gibt: Sie machen einfach alles zu. Alles. Schulen, Büros, Apotheken, Kliniken – man geht sehr routiniert für zwei Tage in den vollständigen Ausnahmezustand und taucht erst dann wieder irgendwo auf wenn die Straßen wieder ansatzweise frei sind. Vielleicht brauchen die auch deshalb nur die Hälfte der Urlaubstage, die wir aus Deutschland gewohnt sind. Wenn das Wetter schlecht ist, ist das dann praktisch Urlaub. Klingt paradox. Iss aber so.
Aber jetzt ist Pandemie. Und das hat deutliche Auswirkungen auf ebendiese Urlaubstage: Früher war an solchen Snow Days einfach den ganzen Tag schulfrei. In den heutigen Zeiten switcht man statt dessen kurzerhand zum online-Unterricht – sehr zum Ärger des Kindes des Hauses, welches sich drei Tage lang mal wieder in ihrem Zimmer langweilen musste, während das weiße Glück direkt vor dem Fenster zum Greifen nah war. Und ein Homeoffice macht logischerweise auch nicht zu, wenn die Straßen dicht sind. Urlaubstag ade – Pech gehabt. Beinahe hätte man sich wünschen können, dass zusätzlich zu den Schnee- und Windmassen noch der Strom ausgefallen wäre, was ja hierzulande in solchen Situationen ohnehin eher die Regel als die Ausnahme ist…aber ehrlich gesagt bin ich dann vielleicht doch lieber im warmen Homeoffice als im schlecht isolierten amerikanischen Durchschnittshaus, wenn die Heizung nicht geht. So hat eben doch wieder alles eine positive Seite.
Und noch ein kleines PS: Die durch das Iglu-bauen verpassten Hausaufgaben können doch sicherlich später nachgeholt werden, oder? Man muss Prioritäten setzen. In jedem Fall finde ich, dass das Kind, welches die Aufgabe im Anhang bearbeitet hat, diese hervorragend und absolut wettergerecht gelöst hat.
Auf ins Wochenende!



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