top of page
  • Kerstin

25. März 2022: Mensch gegen Maschine

Wir haben uns was getraut. Wir haben ein neues Auto. Und zwar nicht irgendeins. Wir haben jetzt das Wagner Spaceship auf der Auffahrt stehen. Nach drei Jahren geleastem SUV betreten wir nun die Welt der Elektroautos – passend zum Anstieg der Benzinpreise, wie es aussieht.


Jetzt fahren wir also Tesla. Model 3, um genau zu sein. Was in dieser Gegend im Übrigen nicht unbedingt etwas Besonderes ist – geschätzt 10 Prozent unserer Nachbarn haben auch einen. Was, wer es genau wissen möchte, gar nichts ist im Verhältnis zur Tesla-Dichte in San Francisco, wo bestimmt 50% der dort fahrenden Vehikel elektrisch fahren, und davon nochmal die Hälfte Elon Musk happy reicher machen.


Aber zurück zum Thema. Als Elektroauto-Anfängerin ist das Fahrgefühl schon, sagen wir, ein Besonderes. Zum einen hört man wenig (was zu erwarten war), zum anderen benötigt man im Grunde nur noch ein einziges Pedal, denn sobald man das Gaspedal (welches hier vielleicht besser Strompedal heißen sollte?) loslässt, beginnt schon der aktive Bremsvorgang mit batteriefreundlicher Energierückgewinnung.

Am spannendsten für mich ist aber die Autopilot-Funktion. Automatisches Abstand- und Spurhalten kenne ich ja schon, aber das selbstständige Fahrspurwechseln, Anhalten an roten Ampeln und Stoppschildern oder das Auto auf dem Parkplatz durch einen Wisch auf dem Handy zu sich fahren zu lassen ist komplett neu. Und wirklich scary.

Denn wir Menschen sind ja erstmal intuitiv davon überzeugt, dass wir Dinge (wie in diesem Fall Abstand halten, rechtzeitig bremsen und die richtige Lücke zum Spurwechsel finden) besser können als eine nicht denkende Maschine. Dabei wissen viele von uns sicherlich auch, dass, wenn man nur auf die Fakten schaut, Maschinen in vielen Fällen bestimmte Arbeiten um ein Vielfaches zuverlässiger erledigen können als wir selbst und den Wettkampf Mensch gegen Maschine mit Leichtigkeit für sich entscheiden. Aber für mich gehört schon erstmal eine gute Portion Selbstdisziplin dazu, nicht selbst auf die Bremse zu treten und gegen die maschinell eingestellten Abstandsregeln vorzugehen. Ein paarmal durfte die Maschine gewinnen, mehrfach hab ich mich aber dann doch durchgesetzt.


Nach einer knappen Woche Spaceship habe ich den ersten Gewöhnungsprozess hinter mir und lasse mir ein wenig Kontrolle abnehmen (wobei das Auto sofort meckert wenn ich die Hände vom Lenkrad nehme – diesseits des Atlantiks streng verboten). Und kann mir langsam vorstellen, wie wir in ein paar Jahren vielleicht Auto fahren. Dann navigiert mich die künstliche Intelligenz sicher(er als ich es könnte) durch den Straßenverkehr, während ich mich in aller Ruhe mit den netten Gadgets der Ausstattung auseinandersetzen kann. Das Kind des Hauses würde wahrscheinlich die Furz-App empfehlen, die es auch jetzt schon gibt. (extrem spaßig – glücklicherweise ohne Geruch). In jedem Fall könnte man in einer solchen Zukunft auf Hinweisschilder wie das im Anhang wahrscheinlich verzichten, denn dann hieße es nicht mehr Mensch gegen Maschine, sondern Mensch mit Maschine.


Gute Fahrt ins Wochenende!





36 views0 comments

Recent Posts

See All
bottom of page