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  • Kerstin

25. Februar 2022: Endorphine?!

Ich hatte eigentlich schon die heutige Freitagsmail in meinem Kopf fertig geplant. Erst eine kleine Erklärung, warum Ihr letzte Woche auf die Freitagsmail verzichten musstet, dann eine kleine Geschichte was ich in dieser Zeit so erlebt habe; und ein Fazit, dass man, je nach Perspektive, die Dinge eigentlich immer positiv sehen kann.

Und dann kamen die News des Tages auf der weltpolitischen Bühne, und plötzlich fällt es mir schwer, eine „lustige“ kleine Email zu schreiben, die zwischen den Zeilen die Nachricht verbreiten soll: Jetzt stellt Euch mal nicht so an, das Leben ist fantastisch. Ist das wirklich so?

Auf der anderen Seite: Ist es nicht auch immer so, dass in Zeiten der Unsicherheit, der Angst und der Verzweiflung ein bisschen Positivität, oder eine banale Alltagsgeschichte sogar helfen kann? Nach reiflicher Überlegung habe ich also entschieden, euch meine Erlebnisse der letzten Woche dennoch zu berichten, auch wenn sie angesichts der oben genannten weltpolitischen Lage vielleicht unpassend oder banal rüberkommen. Im besten Fall könnt Ihr hoffentlich ein bisschen schmunzeln…


Also, wer mich letzte Woche vermisst hat: Ich war nicht da. Genauer gesagt, ich war im Norden. Noch genauer: In Killington/Vermont, einem der größten Skigebiete an der Ostküste. Immer noch keine Alpen, aber groß genug, um 14 Minuten Talabfahrt zu genießen und eine Weltcup-Riesenslalompiste (erfolgreich, wenn auch nicht ganz so schnell wie Mikaela Shiffrin) auszuprobieren.

Diese Voraussetzungen verheißen zunächst einmal: sehr, sehr viele Endorphine. Und dazu noch ein Gruppenausflug mit insgesamt 10 Personen, ein Haus mit HotTub und 2 Tage Vollzeit-Skischule für das Kind des Hauses. Also alles super!

Aber so ein bisschen war der Wurm drin im Wochenende. Ca 30 Minuten nach Ankunft war im Haus plötzlich der Strom weg. Kein warmes Abendessen mehr…als nach 90 Minuten die Leitungen draußen irgendwo repariert waren, wurde es im Haus zwar wieder hell. Dafür gab es plötzlich kein Wasser mehr – Kurzschluss in der Wasserpumpe, als der Strom wieder anging. Super, mit 10 Personen und viel geplantem Sport. Ich weiß seitdem allerdings auch, dass man auf Duschen deutlich lieber verzichten möchte als auf funktionierende Toiletten…

Nach 12h ohne Wasser war dann alles repariert und nach dem ersten Skitag durften sich alle wieder waschen. Also Bühne frei für ein wunderbares Skiwochenende. Wenn man vom Regensturm absieht, der die Pisten in der ersten Nacht in Eisfelder verwandelt hat, vom doppelt so dicken Knie der besten Frau der Welt nach Tag 2 (Snowboard auf Eis – autsch) und von der Holzplanke, die auf dem Weg nach Hause über den Highway geschleudert wurde und in unserem Auto landete (niemand verletzt, heil nach Hause gekommen, aber Auto ordentlich ramponiert).


Man könnte also sagen: Was für ein besch…enes Wochenende, sooo viel Pech!


Man kann aber auch sagen: 2 von 3 Skitagen waren fantastisch; Strom- und Wassermangel ist super fürs Teambuilding; ein Tag Ruhe im Chalet mit Knie hochlegen ist auch gemütlich; und wie viel Glück muss man eigentlich haben, dass besagte Holzplanke die Windschutzscheibe knapp verfehlt hat!?

Daher nochmal, angesichts der weltpolitischen Ereignisse: Ich bin sehr dankbar, das alles erleben zu dürfen. Wir leben in sehr, sehr unsicheren Zeiten. Da erscheint es mir richtig, alles was ich mit Freude erleben und genießen kann, irgendwie mitzunehmen und diese wertvollen, wunderbaren Erlebnisse und die Endorphine sehr gut im Gedächtnis und im Herzen abzuspeichern. Denn wenn uns die letzten Jahre und vor allem die letzten 48 Stunden etwas gelehrt haben: Morgen kann die Welt schon anders sein.


Friedliche Wochenendgrüße!


PS: ja ich weiss, das Bildchen gabs schonmal. Aber nichts passte heute besser als dieses.




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