24. September 2021: En unserem Veedel
- Kerstin
- Sep 24, 2021
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Viele wissen das vielleicht nicht: Ich komme aus Köln. Köln ist eine ganz wunderbare Stadt, nicht nur wegen des Doms, des Karnevals und der kölschen Lieder (und dem Bier. Und dem Rhein. Und der Sprache. Und Halve Hahn, Himmel und Ääd oder Rievkooche). Sondern auch wegen der vielen kleinen Veedel (kölsch für Stadtviertel) und der darin lebenden Menschen. Die sind nicht ganz so unfreundlich direkt im Umgang mit ihren Mitmenschen wie die aus Berlin. Aber sie haben einen ganz herzlich-rauhen Umgangston, den man einfach gern haben muss. Und, auch das findet man in jedem der 86 Veedel, Nachbarschaft wird ganz groß geschrieben. Nicht nur beim Kölsch in der Ihrefelder Eckkneipe gehört man irgendwie zusammen, sondern auch im Mehrfamilienhaus in Weiden oder in der Altbausiedlung am Rathenauplatz. Wenn wer was braucht, dann wird geholfen. Und gefeiert wird sowieso – ob mit 2G oder 3G oder virtuell.
Nur manchmal, da klappt’s nicht so ganz mit dem Nachbarn. Oder mit der Nachbarin. Selbst in Köln. Das sind natürlich nur die Immis, die das mit dem herzlich-rauhen Ton irgendwie missverstehen und dat Kölsche generell für grummelig oder sogar unfreundlich halten. Das klärt sich aber dann meistens schnell beim zweiten oder dritten Kölsch in oben genannter Kneipe.
Ja ich weiß. Das hört sich paradiesisch an. Kein Gartenzaungezänk, mitfeiern statt Polizei rufen (Kölsches Grundgesetz §10: Drink doch ene met) und Starthilfe von gegenüber, wenn das Auto nicht will. So ist das in Köln. Wer das nicht glaubt, sollte schnell mal hinziehen und eine Weile dort wohnen.
Und hiermit beenden wir die Köln-Werbesendung und hängen noch eine kleine Erinnerung an, warum man wirklich nicht woanders wohnen möchte. Ich nehme an, diese stammt von einem AfD-Wähler (ja, männlich), und der kommt definitiv aus woanders.
Wo auch immer Ihr wohnt: Seid nett zueinander! Dann klappts auch mit den Nachbarn. Und ich plane jetzt (endlich) meinen nächsten Köln-Besuch.
Friedliche Wochenendgrüße!


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