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24. Juli 2020: Kleine Horrorshow

  • Kerstin
  • Jul 24, 2020
  • 2 min read

Da ist es passiert. Morgens, halb zehn in Princeton. Gerade haben wir es uns im Homeoffice gemütlich gemacht, Kaffee geholt und die ersten Mails verschickt, da kommt das erste Gewitter des Tages und ZACK! Strom ist weg. Und dann ist auch noch das Handy nicht aufgeladen. Katastrophe.

Ich hatte ja schon Horrorgeschichten aus anderen Teilen des Landes gehört, wo an Gewittertagen regelmäßig der Strom ausfällt. Je nachdem welche Leitung getroffen wurde, dauert das dann zwischen 30 Minuten und drei Tagen, bis das Licht wieder angeht. Und manchmal ist dann auch noch das Wasser weg.


Wir sind bislang vor solchem Horror verschont geblieben. Und haben es auch diesmal nicht so schlimm getroffen – nach einer Stunde war das Licht wieder an, das Handy am Ladekabel und die Sachen im Gefrierschrank noch nicht verdorben. Dennoch habe ich mich wieder bei diesem leicht arroganten Kopfschütteln erwischt, was immer dann kommt, wenn ich mich hier nicht im Land der Innovationen und unbegrenzten Möglichkeiten wähne, sondern im Entwicklungsland USA. Wäre ja nicht so schwer, die Stromleitungen – wie in Deutschland – unter die Erde zu verlegen und nicht über Holzpfosten die Straßen hinunterzuführen. Das wäre nicht nur weniger gewitteranfällig, sondern auch deutlich hübscher anzusehen.

Aber so ist das eben. Dafür haben die Amis immerhin flächendeckend wLan. Wir haben eben alle irgendwo Verbesserungspotenzial. Oder anders ausgedrückt: Vielleicht sind wir alle irgendwie speziell.

Dennoch. Ich bin davon überzeugt, dass es gibt bestimmte Völker gibt, die spezieller sind als die anderen. Eines davon lebt auf dieser Insel auf der anderen Seite des Ärmelkanals. Ihr wisst schon. Die mit dem Tee. Und dem Brexit. Und innerhalb dieses Volkes gibt es dann nochmal ganz spezielle Spezialist:innen. Den ultimativen Beweis dazu habe ich heute erhalten, als mir diese Story untergekommen ist. Ach, da weiß gar nicht so richtig wo ich anfangen soll. Ich schwanke zwischen Ekel, (Schaden-)Freude, Entsetzen und Mitleid. Nein, es geht nicht um Boris Johnson. Im Gegenteil: In diesem Fall finde die Hauptpersonen der Story sogar liebenswert. Einfallsreichtum beweisen sie auch noch. So kann man selbst aus Horrorstories eine Erfolgs- und vielleicht sogar eine Liebesgeschichte schreiben. Vielleicht könnten die Protagonist:innen ihrem Premierminister beibringen, wie man sowas macht. Oder dem orangenhäutigen Idioten hier drüben. Wobei bei letzterem die Horrorstory offensichtlich unausweichlich dazugehört. Da hilft am Ende wohl doch nur: Stecker ziehen.

Schönes Wochenende!



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