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23.07.2021: Treff-punkt.

  • Kerstin
  • Jul 23, 2021
  • 2 min read

Vor einigen Wochen hatte ich ein wirklich tolles Erlebnis bei der Arbeit. Ich hatte ein Meeting!

Gut, das ist jetzt nicht wirklich etwas Besonderes…davon gibt es ja in der Regel mehr als genug, insbesondere auf dieser Seite des Atlantiks, wo wirklich für jeden Pups erstmal eine Taskforce gebildet wird, die sich regelmäßig trifft und immer die gleichen Dinge diskutiert. Ergebnisse gibt es dabei eher selten, denn die eigentliche Arbeit wird dann von einzelnen Menschen (oder deren Lakaien Mitarbeitenden) dieser Taskforce praktisch ohne Abstimmung gemacht und dann irgendwann dem staunenden Rest der Gruppe präsentiert. Verkauft wird das Ergebnis am Ende dann als überaus erfolgreiches Teamwork. War es ja auch irgendwie, denn alle haben mindestens viermal ihre Meinung zum Grundproblem kundgetan. Mehr kann wirklich niemand verlangen, schließlich sind alle furchtbar busy mit Meetings und haben keine Zeit zur Umsetzung der eigentlichen Arbeit. Und Energie sowieso nicht mehr, nach diesen stundenlangen Diskussionen.


Da lobe ich mir das zu Beginn bereits angeteaserte Meeting. Es hatte nur ein einziges Ziel: Reden. Über egal was. Kein Thema, keine Agenda.

Wer jetzt sagt dass das doch gar nichts anderes ist als das was ich oben beschrieben habe: Ja, stimmt schon. Trotzdem besser: Das Meeting war eine Konversationsrunde von jungen Kolleg*innen in Brasilien. Die kommen nämlich oft ohne besonders gute Englischkenntnisse an ihren ersten Job, und im zunehmend globalen Umfeld führt das zu viel Unsicherheit. Also haben sie kurzerhand eine monatliche Meetingserie gestartet, in denen sie sich auf Englisch unterhalten. Und damit das auch wirklich klappt, holen sie für jede Zusammenkunft jemanden mit einer anderen Muttersprache als ihrer eigenen dazu.

Diesmal hatte also ich das Vergnügen. Und das war es wirklich! Wir hatten eine wunderbar vergnügliche Stunde, in denen wir uns über Erwartungshaltungen (meist die eigene, die viel höher ist als die der anderen), Hierarchien, Kulturen, deren Auswirkung auf Sprache und über Karrierewege unterhalten haben. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht wer dabei mehr gelernt hat, die Teilnehmenden oder ich als Eingeladene. Sogar ein paar Worte Portugiesisch durfte ich mitnehmen. Auf das Übermitteln von Besonderheiten der Deutschen Sprache habe ich kurzentschlossen verzichtet – ich bin nicht sicher ob das angehängte Schaubild wirklich zu mehr Klarheit beigetragen hätte. Und auf mein Angebot, über das Fußball WM-Halbfinale der Herren 2014 zu sprechen, wollte irgendwie auch niemand eingehen. Verstehe das wer wolle.


Es wird also offensichtlich Zeit, das eine oder andere Projektmeeting gegen echte Konversation auszutauschen. Aufrichtige Konversation stärkt nämlich die Motivation und gibt Energie. Und das macht die Arbeit nicht nur schöner, sondern auch deutlich effektiver.


Genießt das Wochenende!




 
 
 

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