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  • Kerstin

14. Februar 2020: Love, Love, Love

Endlich bin ich am 14. Februar mal im Ursprungsland des Valentinstages. Es ist beinahe so aufregend wie Halloween. Herzen, Rosen und Liebe überall. Es gibt Baguette in Herzform zu kaufen, selbstverständlich jede Süßigkeit, die wir uns nur vorstellen können, in rosa eingefärbt, kitschig verpackt und mit einer Extraration Kalorien garniert. Kirchen veranstalten Valentinstags-Rosenverkäufe (!!) und in der Schule schenken alle Kinder sich gegenseitig Valentinskarten, die man in der Apotheke (!!) gleich im Klassengrößen-Pack kaufen kann (Beweis unten). Es wundert mich, dass nicht auch die Straßen mit Herzen geschmückt und die Vorgärten dekoriert sind. Sogar das Getränk der Trainerin des Seminares, in dem ich die letzten drei Tage verbracht habe, schimmerte Valentin-rosa (Beweis ebenfalls unten. Die Kalorien on top sieht man allerdings nicht. Aber sie sind drin! Ganz sicher!). Wenn das mal kein Statement ist.

Na? Habt Ihr es gemerkt? Ich habe gelogen. Nicht mitgekriegt? Habe ich mir fast gedacht. Wer glaubt denn auch, dass es gar nicht die Amis waren, die den ganzen Liebes-Kitsch erfunden haben.

Damit Ihr in Zukunft so richtig Bescheid wisst, kommt hier also nun der edukative Teil der heutigen Freitagsmail, mal wieder aus der Kategorie „unnützes Wissen, mit dem ich bei der nächsten langweiligen Dinnerparty angeben kann“:

Also. Der Valentinstag ist ein kirchliches Fest und geht höchstwahrscheinlich zurück auf den heiligen Valentin. Der musste als römischer Priester im Jahr 269 seinen Kopf hergeben, weil er heimlich Liebespaare verheiratete – was dem regierenden Kaiser Claudius gar nicht gefiel, der lieber ledige Soldaten in seinen Kriegsheeren hatte.

Bis 1969 war der Valentinstag übrigens christlicher Feiertag, der vor allem in der anglikanischen Kirche gefeiert wurde. Und die Briten haben sich offenbar gedacht, dass beten und singen nicht genug ist, um die Liebe zu feiern. Also gab es Blumen, Karten, etc.

Alles klar? Die Engländer sind also nicht nur am Brexit schuld, sondern auch ursächlich dafür verantwortlich, dass wir im Februar weltweit mehr als 110 Millionen Menschen überteuerte Rosen kaufen müssen! Die Amis haben das Ganze lediglich kapitalistisch perfektioniert und dabei gleich auf sämtliche Lebenslagen ausgeweitet (siehe oben – selbst Schulkinder werden konditioniert).

Aber mal ehrlich, dem Kauf-Wahn zum Trotz: Es gibt wahrlich schlimmere Anlässe zum Feiern. Es geht schließlich um das wichtigste, schönste, wunderbarste Gefühl der Menschheit: Die Liebe. Und dafür Geld auszugeben ist wahrlich besser, als Steuer- und andere Gelder in globale Kriegstreiberei zu stecken. Vielleicht sollte es eine weltweite Auflage für Regierungen geben, statt Waffenproduktion einfach allen Menschen jedes Jahr eine überteuerte Rose zu schenken...das ist zwar nicht klimaneutral, aber pazifistisch. Und damit irgendwie auch nachhaltig.

Happy Friday!




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