top of page
  • Kerstin

13. März 2020: Flatten the Curve

Das Leben ist ungerecht. So richtig, richtig gemein. Da hatte ich gerade die Freitagsmail fertig geschrieben, zur Abwechslung mal nett, freundlich, positiv und ohne Bezug auf das aktuelle Weltgeschehen. Quasi eine Oase der Ruhe in diesen stürmischen Zeiten. Und dann?! Dann bricht, buchstäblich um fünf vor zwölf (deutscher Zeit) das reale Leben über uns herein, und zwar im Minutentakt. Das wars mit COVID-freier Zone. Die werden wir ab sofort zu Hause etablieren. Zuerst kommt die Nachricht des Schulbezirks, dass ab sofort alle Schulen der Umgebung geschlossen sind und „distant learning“ stattfinden muss. Wenige Sekunden später werde ich informiert, dass ich nicht mehr ins Büro darf und bitte von zu Hause arbeiten soll. Und nochmal einige Augenblicke danach wird der deutsche Standort komplett dicht gemacht, weil der Corona-Einschlag wohl getroffen hat und konsequent social distancing durchgesetzt wird, um die curve zu flatten. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass social distancing das Unwort des Jahres wird. Oder eben die flatte curve.


Ich frage mich ja, was die Impfgegner jetzt so denken. Denn das was gerade mit COVID19 passiert, ist ja die sehr, sehr, sehr abgespeckte Version dessen, was in einer ungeimpften Gesellschaft praktisch ständig passieren würde…Volkskrankheiten Masern, Mumps und Röteln, was für eine Vorstellung. Kleiner Tipp für alle, weil ich mit so vielen von Euch schonmal darüber diskutiert habe: Auch eine Grippeimpfung macht gesellschaftlich Sinn. Herdenimmunität und so. Dann wären möglicherweise die Kapazitäten an den Beatmungsanlagen auf Intensiv nicht ganz so ausgelastet, wenn sich jede Woche noch 18.000 Neuinfektionen der Grippe zum COVID gesellen. Und wir bräuchten jetzt nicht so viel curve zu flatten. Und die Kids dürften wieder in die Schule. Und wir zur Arbeit.


Hätte, hätte, Fahrradkette (das ist übrigens mein Lieblingsspruch auf Englisch: Would have, would have, bicycle chain. Klingt einfach fantastisch. Oder?). Hilft uns jetzt alles auch nicht. Wir haben uns, behördlich angeordnet, social zu distancen und sollen die curve flatten, um die schwächeren unserer Gesellschaft zu schützen und möglichst viele Leben zu retten. Das verstehe ich, auch wenn ich den Kampf um Desinfektionsmittel, Toilettenpapier und Nudeln immer noch scharf verurteile. Wascht halt Eure Hände, pinkelt beim Duschen und esst Reis!! Es gibt immer einen Weg.


Vereinzelt soll es ja Menschen geben, die COVID so gar nicht verstehen. Sogar die, die eigentlich den Behörden Anweisungen geben sollen (hier machens die lokalen Behörden jetzt eben selbst). Vielleicht schützt orangene Haut ja vor Intelligenz. Der Mensch muss ja ein sorgenfreies Leben haben. Ach nein, hat er nicht. Mit Aktien kennt er sich aus. Und das klappt ja gerade auch nicht. Die Aktien-curve ist gerade so gar nicht flat, sondern eher steep. Nach unten. Und das hat dann doch wieder mit COVID zu tun. Vielleicht kanns ihm ja mal jemand erklären.


Um weitere Schwierigkeiten zu vermeiden, empfehle ich jedenfalls dringend, die angehängten Hinweise zu befolgen. Dann klappts auch irgendwann wieder mit Corona.


Habt ein distant-flattes Wochenende!


Quelle: Facebook (pilots against Trump)

146 views0 comments

Recent Posts

See All
bottom of page