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10. April 2020 - Ostern natürlich

  • Kerstin
  • Apr 10, 2020
  • 2 min read

Plötzlich ist Ostern – und beinahe hätte ich es verpasst. Und das gleich aus mehreren Gründen. Zum einen gibt es in den USA keine religiösen Feiertage. Das bedeutet, dass Ihr es Euch vier Tage lang auf dem Sofa gemütlich machen und mit der Verwandtschaft Video-Zusammenkünfte machen könnt, während ich Karfreitag und Ostermontag hart (!!) arbeiten werde. Mit dem positiven Nebeneffekt für Euch, dass es in diesem Jahr sogar eine Kar-Freitagsmail gibt.

Zum anderen ist es im permanenten Homeoffice irgendwie deutlich schwieriger, die Wochentage nachzuhalten. Die Tage sind einfach sehr viel ähnlicher als in „normalen“ Zeiten. Immerhin habe ich statt dessen ein viel stärkeres Auge für die Natur um uns herum entwickelt. Ich habe noch nie so intensiv wahrgenommen, wie sich die kahlen Bäume jeden Tag verändern. Kahl – Knospe – Blüte – Blütenmeer – Grünschimmer. Die Welt lebt, auch wenn wir selbst eingesperrt sind.

Aber zurück zum Thema. Ostern 2020 ist ja nun irgendwie sehr anders als in den vergangenen Jahren. Überall auf der Welt. Ob es in Bulgarien das traditionelle Ostereier-an-die-Kirchenwand-werfen nach der Mitternachtsmesse geben wird, ist fraglich. Ebenso steht aller Wahrscheinlichkeit die brasilianische Hau-den-Judas Tradition auf der Kippe, bei der Puppen auf der Straße von den Passanten verprügelt und beschimpft werden.

Und bei uns? Keine Familienfeiern, keine langen Osterwanderungen oder-reisen, sondern Faulenzen in Balkonien. Last-minute-Shopping für die sonst üblichen kleinen Ostergeschenke ist gar nicht so einfach, wenn die meisten Geschäfte zu sind und Amazon & Co – verständlicherweise – systemrelevante Ware bevorzugt ausliefert (und außerdem wohl auf einen signifikanten Teil der Ausliefernden verzichten muss). Merkt Ihr das auch? Plötzlich müssen wir wieder lernen, vorausschauend zu denken und richtig zu planen…

Für die Weihnachtsgeschenke passiert das hoffentlich nicht mehr. Entweder können wir das mit der Planung bis dahin oder es ist nicht mehr nötig.

Eins bleibt aber auf jeden Fall: Das Ostereiersuchen! Oder auch das Suchen anderer Dinge. Ich habe diese Woche bereits gesucht: Spitzer; Yogamatte; Schreibheft für die Schule; Klopapier; viele, viele zweite Socken und meine Lieblingsnagelschere. Gefunden habe ich noch nicht alles (aber Klopapier! Gestern!! Endlich!). Aber ich habe Hoffnung, dass am Sonntag im Rahmen des Ostereiersuchens der eine oder andere Gegenstand wieder auftaucht.

Übrigens: In Zeiten des Lockdowns verwandeln sich auch einige andere Dinge nach und nach in Ostereier. Nicht nur bei Google (siehe Freitagsmail vom 20.03.2020) oder in unseren Häusern, sondern auch draußen – siehe Anhang. Ich sag ja: Die Welt – oder genauer gesagt, die Natur – lebt eben weiter, auch wenn die Menschheit still steht. Und nicht immer ist das nur schlecht.

Habt ein besinnliches, entschleunigtes, grünes, sonniges und friedliches Osterwochenende!



 
 
 

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