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09. Oktober 2020: Nur Fliegen sind schöner

  • Kerstin
  • Oct 9, 2020
  • 2 min read

Fliegen sind ja ganz besondere Tierchen. Meistens sind sie einfach nur lästig, zumindest für uns Menschen. Frösche oder Spinnen sehen das sicher anders – immerhin leben die von Stubenfliege & Co. Aber wenn ich so ein geflügeltes Ding mit glänzendem Rücken auf meinem Obst sehe, dann finde ich das nicht besonders toll.

Dabei können die Fliegen nun wirklich nichts für ihr schlechtes Image. In Wirklichkeit sind sie wirklich erstaunliche Kreaturen, die allein schon wegen ihrer Stellung am Beginn der Nahrungskette für uns (am Ende der Nahrungskette) wichtiger sind als wir generell denken.

Aber auch aus anderen Gründen sind die Vertreter der Subordnung Brachycera bemerkenswert: Sie können beispielsweise mit ihren Füßen schmecken. Sie können nach hinten schauen, ohne den Kopf zu drehen. Sie legen bis zu 150 Eier gleichzeitig. Und manchmal, in seltenen Fällen, erlangen einzelne Fliegen sogar sogar Berühmtheit.

Puck, die Stubenfliege zum Beispiel.

Oder die Fliege von Karl Lauterbach. Ok, andere Subordnung. Aber dennoch zumindest bekannt als Accessoire um Politikerhals…

Oder, wenn wir schon bei Politik sind: Die Fliege auf Mike Pence.

Wer mit der amerikanischen Politik nicht ganz vertraut ist: Mike Pence ist sozusagen der zivilisiert aussehende Handlanger des orangenhäutigen Idioten, der hoffentlich bald gezwungen wird, das Weiße Haus zu verlassen. Mitsamt seiner Coronaviren.

Der Herr Pence also, seines Zeichens (noch) Vizepräsident der vereinigten Chaosstaaten von Amerika, versuchte sich vor einigen Tagen darin, seiner Herausforderin Kamala Harris die Argumente für seine Abwahl zu nehmen. Statt dessen ließ sich während der Debatte besagte schwarze Fliege auf seinem weißen Haupthaar nieder, just in dem Augenblick, in dem er zu einer verirrten Lehrstunde zum Thema Rassismus ansetzte – die wahrscheinlich kaum jemand mitbekommen hat.

Die Reaktionen auf Twitter und Co sind auch einige Tage später noch ein schier unerschöpflicher Quell der Freude. Zumindest für nicht-Republikaner. Nur ein nettes Beispiel, vom Chef-Herausforderer persönlich, im Anhang. Ganz schön fix, der Herr Biden und sein Team.

Und die Fliege? Die hat innerhalb weniger Minuten gleich mehrere Twitter-Accounts und über 80.000 Follower bekommen und darf sich jetzt Influencer(in?) nennen. Und wenn sie das erwartbare Lebensalter einer gewöhnlichen Stubenfliege von 30 Tagen erreicht (und am Mittwoch noch sehr jung war), wird sie am 3. November vielleicht noch mitbekommen, ob ihr Beitrag zum amerikanischen Chaos-Wahlkampf erfolgreich war.

Da soll nochmal jemand sagen, Fliegen sind zu nichts zu gebrauchen. Im Gegenteil. Sie wissen eben genau, wo die Sch… ist.

Genießt das Wochenende – und tut den Fliegen nichts!



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