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  • Kerstin

07. Oktober 2022: Schätzungen

Das vierte Quartal hat gerade begonnen, und damit sind wir im Unternehmen in die heiße Phase eingestiegen. Same procedure as every year – es geht in die Jahresendbeurteilungen. Ein bisschen lustig finde ich das schon. Ende März müssen unsere Jahresziele formuliert sein, Im Juli gibt es den Halbjahres-check und nochmal 3 Monate später wird dann schon das gesamte Jahr begutachtet. Im Grunde muss man also nur 6 Monate ordentlich reinhauen und kann die andere Jahreshälfte dann relativ unbehelligt vor sich hinarbeiten.


Um dieses Procedere nicht nur für diejenigen sinnvoll zu machen, die am Ende unsere Boni verteilen, sondern auch für diejenigen, die dafür arbeiten müssen, versuche ich mit meinem Team vor allem über das Thema persönliche Weiterentwicklung zu sprechen. Was ich dabei oft feststelle: Je nach Persönlichkeit schätzen viele ihre Eigenschaften und Fähigkeiten eher unrealistisch ein – und zwar zum großen Teil als weniger gut als sie eigentlich sind.


Das finde ich ausgesprochen schade. Denn wenn man wenig(er) Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hat, dann liefert man in der Regel auch weniger ab als das was man eigentlich könnte. Und zufriedener macht das auch nicht unbedingt. Zugegeben – zu viel Selbstvertrauen ist auch nicht unbedingt gut und kann zu manchmal grenzwertigen Arbeitsergebnissen führen – siehe Anhang. Aber zumindest meiner Erfahrung nach ist Selbstüberschätzung deutlich seltener als Selbstunterschätzung. Das trifft sogar auf die meisten Amis zu, auch ich das Verhältnis von Über- vs. Unterschätzung im Vergleich zu uns vielleicht etwas verschoben sehe.


Ich finde, wir sollten das ändern. Vor allem wir Frauen, wo besagtes Verhältnis nochmal deutlich mehr nach Unter tendiert. Liebe Ladies: Lasst uns doch einfach mal uns selbst ordentlich feiern. Das tut niemandem weh und uns selbst übrigens ziemlich gut (glaubt Eurer inneren Stimme kein Wort, die Euch das Gegenteil erzählen will!). Wer sich selbst feiert, stärkt nicht nur das Immunsystem und die kognitive Leistungsfähigkeit, sondern überzeugt damit auch die Vorgesetzten mehr als mit den nackten Arbeitsergebnissen. Und das wiederum – siehe oben – stärkt eindeutig den Geldbeutel durch den fetten Bonus, der da wartet.

Also: Haut rein!


Aufmunternde Wochenendgrüße!




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