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  • Kerstin

07. Januar 2022: TCK's zum neuen Jahr

Auf geht’s. 2022 ist gestartet, der doppel-Grand Slam der Vierschanzentournee gerade noch verhindert worden, der erste Schnee ist genau in dieser Nacht frisch gefallen (wer hätte gedacht dass dies der Grund für die erste Schulschließung des Jahres ist) und wir sind trotz Omikron problemlos noch kurz vor dem neuen Jahr wieder von der einen auf die andere Seite des Atlantiks geflogen. Das kann doch nur ein wirklich gutes Jahr werden.


Aber nochmal kurz zu meinem Jahresabschluss 2021. Das war schon ein irgendwie surreales Erlebnis. 2 Jahre gewartet, um endlich wieder die alte Heimat zu besuchen. Was habe ich mir nicht alles ausgemalt, wie besonders das sein wird, die Familie und (zumindest einige, coronabedingt eher wenige) Freund*innen wiederzusehen, so ganz live und in Farbe. Wie es denn sein würde, wieder auf deutschen Autobahnen furchtbar schnell zu fahren, ein Mettbrötchen zu essen oder zum Kaffeetrinken bei meinen Eltern am Tisch zu sitzen. Nach SO langer Zeit!!

Und was soll ich sagen!?

Es war total normal.

Wirklich. Ich war beinahe enttäuscht, wie normal. Als wären wir nur eine Woche oder so nicht da gewesen. Ok, nur das Mettbrötchen, das war doch besonders.


Das Zurückkehren auf diese Seite des Atlantiks war dann auch irgendwie ganz normal. Es ist uns hier eben doch inzwischen alles sehr vertraut geworden, und es ist wirklich schön, wieder nach Hause zu kommen. Was mir deutlich sagt, dass wir hier in den vergangenen knapp 3 Jahren offenbar wirklich angekommen sind.


Für diesen Zustand gibt es einen Begriff: Third Culture Kid, gerne auch als TCK abgekürzt. Der trifft natürlich vornehmlich auf das Kind des Hauses zu, aber vieles sehe ich in mir durchaus auch. Als Third Culture Kid lebt man in einer anderen Kultur als der der eigenen Eltern, man pendelt also praktisch ständig zwischen zwei „Welten“. Das ist ab und zu anstrengend, weil man sich immer mal wieder in die eine Kultur wünscht, wenn man gerade in der anderen steckt. Aber auf der anderen Seite erweitert es den Horizont, macht es uns leichter, uns an Veränderungen anzupassen und vor allem macht es mir sehr viel Spaß. Und manchmal – wie eben in den letzten Tagen, staune ich und erfreue mich daran, dass die beste Frau der Welt, das Kind des Hauses und ich uns als TCKs pudelwohl fühlen und die verschiedenen Kulturen und Wurzeln, die wir an unterschiedlichen Orten der Welt geschlagen haben, als normal, stabil und dauerhaft erleben können. Was für ein Glück und ein wirklich wohltuender Gedanke zu Beginn des Pandemiejahres Nummer drei. Wie es auch anders laufen kann, zeigt das Bildchen im Anhang.


Also, liebes 2022. Mach mal weiter so. Dann klappts auch mit dem Virus irgendwann.

Happy New Year!



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