19. November 2021: Zeitenwende Teil II
- Kerstin
- Nov 19, 2021
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Wie sagt man so oft in der schönsten Stadt der Welt: Nix bliev wie et wor. Das haben viele von uns in den letzten Tagen und Wochen auf verschiedenste Weise erfahren. Unsicherheiten in der Pandemie, im Job, im Privatleben oder den geplanten Flugzeiten für den Trip in die Heimat (dass auch einfach alle jetzt über den Atlantik jetten wollen – die Airlines kommen gar nicht nach mit dem Flugzeug-aus-dem-Hangar-holen) – Veränderung ist tatsächlich die einzige Konstante im Leben, habe ich in den letzten Tagen mehr als einmal gedacht.
Und da ja gerade viele von uns im selben Boot sind, habe ich mich in eben diesen letzten Tagen viel damit beschäftigt zu verstehen, wie Menschen mit Veränderung umgehen. Also mit schwerwiegenderen Dingen als mit einer Stunde Zeitverschiebung, das haben wir letzte Woche ja bereits erledigt. Aber wie ist das, wenn es einen unvorbereitet trifft?
Man sollte meinen, da haben alle so ihre ganz eigenen, individuellen Methoden – geplant oder auch nicht. Nach ziemlich vielen Gesprächen wurde mir aber klar: nö.
Stimmt nicht.
Alle gleich.
Also nicht ganz gleich, logischerweise. Aber schon ziemlich.
Bei ungewollter Veränderung durchleben wir alle die gleichen Phasen und Emotionen, mehr oder weniger stark ausgeprägt: Schock, Verdrängung, Ärger, Trauer/Depression, und dann, nach und nach, kommt der Silberstreif am Horizont, und man beginnt, die positiven Dinge zu sehen, die Veränderung mit sich bringt. Und wenn man durch alle diese Phasen durch ist, wird’s richtig cool, neu, aufregend und überhaupt. Da kommt der Anfangszauber, den schon Goethe irgendwann mal beschrieben hat, tatsächlich durch, und das Leben geht weiter – manchmal sogar besser als vorher.
Aber erstmal müssen wir alle durch diesen ganzen anderen Kram. Diese ganzen Emotionen kommen ja auch nicht immer so schön hintereinander wie da oben aufgezählt, sondern oft alle irgendwie gleichzeitig, inklusive Silberstreif. Aber durch müssen wir alle durch alle, und – und da wird’s dann doch wieder divers und individuell – alle in unserem eigenen Tempo.
Also. Nehmen wir uns (und geben unseren Mitmenschen) doch alle mal die Zeit die wir brauchen, unsere individuellen Veränderungprozesse ordentlich zu durchleben. Das ist zwar oft ziemlich anstrengend (sowohl das Zeit geben als auch der Prozess an sich). Aber vielleicht ist es die Anstrengung ja am Ende wert. Und die Zeit auch.
Silbergestreifte Wochenendgrüße!


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