Wir hatten gestern Besuch im Büro. Jetzt, wo alle wieder irgendwie normal arbeiten, dürfen ja zumindest die mit den klangvollen Jobtiteln wieder um die Welt jetten. Bei uns waren also die führenden Köpfe aus der Forschung und Entwicklung diese Woche da – und gestern gab es Audienz für die Belegschaft.
Das war richtig nett. Eine kleine Veranstaltung nur für die paar hundert Mitarbeitenden an unserem Standort, 30 Minuten per Zoom, damit auch die Kolleg*innen im Homeoffice das Leadership-Team erleben durften, gefolgt von vor-Ort Netzwerken am Starbucks-Tresen. Kaffee und Brownies inklusive – so kann man zumindest einige Mitarbeitende ins Büro locken.
Ich selbst bin ja auch ohne kostenlose Snacks gerne vor Ort. Und gestern konnte ich neben den Brownies noch richtig viele Erkenntnisse mitnehmen. Zum Beispiel, wie das mit dem Netzwerken nochmal genau funktioniert. Während der 30 Minuten Zoom-Veranstaltung haben die führenden R&D-Köpfe nicht nur über ihre Arbeit gesprochen und politisch korrekte Corporate Identity-Sätze von sich gegeben, sondern auch ein wenig von sich erzählt. Und das sind ja eindeutig die besten Dinge, um ins Gespräch zu kommen. Was berede ich also mit dem Head of Portfolio-Management? Schuhe – er hat nämlich erzählt, dass er immer Sneakers trägt, und gerade heute laufe ich auch mal wieder in Chucks rum und nicht in glänzenden Lederschuhen mit Absatz. Mit der LATAM-Chefin rede ich über die Unterschiede des Pharmaziestudiums in unseren Herkunftsländern und die globale Leiterin stimmt meinem im Zoom-chat gestellten Kommentar zu, wie toll es ist, dass drei der fünf Positionen in ihrem Team weiblich sind.
Netzwerken kann offenbar manchmal richtig einfach sein. Gemeinsamkeiten (in diesem Fall Schuhe, Studium, Minderheit) sind fantastische Eisbrecher und bringen auch die, die ansonsten mehrere Hierarchieeebenen über uns schweben, plötzlich viel näher. Und man merkt: auch die da oben sind nur Menschen. Und oftmals richtig dankbar, wenn man sie auch so behandelt. Und das gilt nicht nur fuer die ganz oben, sondern auch alle anderen, wie der Anhang doch wirklich gut zeigt. Ein bisschen Menschlichkeit im Arbeitsleben tut einfach gut.
Beschwingte Wochenendgrüße!
