Meine Familie lacht mich regelmäßig wegen meiner Essgewohnheiten aus. Angeblich mag ich ganz viele Dinge nicht. Dabei stimmt das gar nicht!!! Ich liebe gutes Essen. Man muss für mich wirklich nur ein paar Kleinigkeiten beachten. Keinen Mais zum Beispiel. Und Produkte aus Mais, wie Nachos, auch nicht. Oder Fenchel und Anis. Und grundsätzlich nicht zu scharf. Ok, gar nicht scharf. Und Koriander – beurk. Oliven – naja, wenn’s sein muss. Lakritz oder Schoko mit Minze? Wer denkt sich denn sowas aus?
Okay, okay. Gebt mir einfach Kinderessen. Spaghetti Bolo, Milchreis oder Pizza. Und natürlich Spargel. Aber den gibt es hier fast gar nicht. Na toll.
Woher kommen eigentlich diese unterschiedlichen Essensvorlieben? Warum wundern sich alle über meine Abneigung gegen Mais, aber niemand über die gegen Koriander? Immerhin beim Koriander ist die Lage klar: Das ist genetisch bedingt. Für 17 % der Bewohner Europas und sogar 21% der Asiat*innen schmeckt Koriander einfach nur nach Seife.
Andere Essensvorlieben kommen offenbar tatsächlich aus der Kindheit: Auch wenn wir uns an viele Geschmäcker mit der Zeit gewöhnen können, gehen einige Dinge eben nicht – vor allem dann nicht, wenn wir sie früher gar nicht angeboten bekommen haben.
Und dann gibt es außerdem ein paar Kombinationen, die (zumindest in der eurozentrischen Welt) häufiger nicht funktionieren als andere. Bitter-sauer wird weniger gern gegessen als süß-salzig. Kein Wunder also, dass Oliven weniger gut gehen als Schokolade. Oliven wurden übrigens in England offiziell zum meistgehassten Lebensmittel gekürt. Ich hätte ja mit Rosenkohl gerechnet (den ich übrigens heiß und innig liebe). Aber in England sind die Geschmäcker ja ohnehin nochmal irgendwie anders.
Also. Die Gründe sind vielfältig, aber die Lage ist klar: Geschmäcker sind einfach verschieden. Und beim Essen lässt sich eben doch vortrefflich über ebendiese streiten. Nur der Hinweis im Anhang, der ist vielleicht doch für alle irgendwie wertvoll.
Guten Appetit und herzliche Wochenendgrüße!
